Ich habe seit etwa einem viertel Jahr einen Bitcoin Miner im Büro stehen und schürfe daher recht fleißig Krypto-Währung bzw. lasse schürfen. Zu Einsatz kommt dabei der Antiminer S9, der derzeit recht gute Werte beim der Berechnung der Hashes bringt und auch im Stromverbrauch (im Verhältnis zur Rechenleistung) durchaus gut abschneidet.
Vor einigen Wochen hatte ich versprochen, mal nachzurechnen, ob sich das Minen von Bitcoin (BTC) noch lohnt und da heute der 3. BTC geprocct ist, kann ich jetzt mit etwas statistischer Genauigkeit nachrechnen, was dabei heraus gekommen ist.
Die Rechnung ist dabei nicht so komplex:
- Auf der Ausgabenseite stehen die monatlichen Stromkosten. Diese betragen: 24 x 1300 Watt = 31200 Watt = 31,2 kWh pro Tag. Der Arbeitspreis pro kWh beträgt bei mir derzeit 23 Cent (Grünstrom Easy). Das sind 7,176 Euro pro Tag. Der Miner ist seit 94 Tagen online, die Stromkosten liegen also bei satten 674 Euro (für ein viertel Jahr).
- In den letzten 94 Tagen gab es drei Procs von Bitoins, in denen ich insgesamt ca 0.3 BTC abbekommen habe (auf Grundlage meiner Rechnerleistung im Verhältnis zum gesamten Pool). Dafür gab es (immer mit etwas Glück zu recht hohen Kursen verkauft) etwa 1070 Euro. Insgesamt habe ich also mit dem Miner in den letzten 94 Tagen knapp 400 Euro verdient.
Update: Mittlerweile ist der Kurs bei 6000 Euro angekommen. Meine 0.3 BTC aus dem Beispiel wären also 1.800 Euro wert, der Verdienst steigt damit ebeanfalls um etwas mehr als 700 Euro an.
Es wird also noch etwa ein Jahr dauern, bis ich die Antminer Kosten (ca. 1500 Euro) wieder herein habe. Trotzdem findet ich den Überschuss recht ordentlich, ich hatte eher mit einem kleineren Plus gerechnet. Update: Die hohen Kurse für Bitcoin finden sich mittlerweile auch bei der Hardware wieder. Die Kosten für einen Antminer S9 liegen inzwischen bei bis zu 2000 Euro und man bekommt neue Geräte erst ab Anfang 2018 wieder. Wer jetzt also anfangen will mit minen, hat zumindest mehrere Monaten keine konkurrenzfähige Hardware.
Allerdings gibt es natürlich noch einige Punkte, die dafür sprechen, dass es zukünftig etwas weniger Überschuss werden wird. Zum einen erhöht sich die Schwierigkeit bei der Berechnung der Hashes. Damit wird der Pool wohl länger für die Berechnung brauchen – die Stromkosten pro berechnetem Bitcoin steigen also an. Dazu ist unklar, wie der Kurs der BTC ausfallen wird. Derzeit ist es so hoch wie noch nie und daher lohnt sich das Minen natürlich mehr. Das muss aber nicht so bleiben: durchaus denkbar, dass die Kurse auch wieder fallen werden und das sich der Überschuss so in Luft auflöst. Im privaten Bereich sollte man im Übrigen die Mehrwertsteuer beim Strom nicht außer Acht lassen. Diese kann ich gegenrechnen, so dass ich diese im Büro nicht zahle, im privaten Haushalt kann man das nicht. Auf der anderen Seite gibt es aber mittlerweile günstigere Stromanbieter – da kann man vielleicht sogar noch sparen.