Die Erhöhung der Parkgebühren in Jena ist bereits über 2 Jahre alt und die Auswirkungen lassen sich nun an den Auswirkungen auf die Einnahmen deutlich erkennen. Die Erhöhung der Parkgebühren um ca. 33 Prozent in 2013 sorgt mittlerweile für einen deutlichen Rückgang der Einnahmen. Die Einnahmen in 2015 pro Parkautomat lagen durchschnittlich 12 Prozent unter den erwarteten Werten. Pro Parkautomat wurden damit durchschnittlich etwa 3.500 Euro weniger eingenommen, als man es erwartet hatte. Die Zahl der Parktickets selbst ist dabei stabil geblieben. Etwa 900.000 Parkscheine wurden bisher in 2015 gelöst – allerdings mit den deutlich geringen Einnahmen.
Parken auf den städtischen Flächen in der Stadt ist also nach wie vor beliebt, allerdings zahlen die Bürger dafür weniger.
Dafür gibt es zwei Erklärungen:
- Es werden verstärkt zentrumsferne Parkplätze genutzt, die billiger sind.
- Es findet eine Verlagerung in die privaten Parkhäuser statt.
Besonders die zweite Variante könnte eine Erklärung sein, denn die Parkpreise auf den städtischen Parkflächen sind mittlerweile für längere Parkzeiten teurer als in den privaten Parkhäusern. 1 Stunde Parken kostet auf dem Eichplatz 1,50 Euro, in der Neue Mitte und der Gothegalerie nur 1 Euro. Diese Differenz findet sich auch bei einer Parkdauer von 2 Stunden wieder. Mittlerweile dürfte sich das auch bei den Jenaern und den Besuchern herum gesprochen haben – Parken im Parkhaus ist billiger.
Die städtischen Flächen in der Innenstadt haben nur einen Vorteil: es gibt dort keine Mindestparkdauer mehr. Man kann also auch für 5 oder 10 Cent parken während man im Parkhaus immer mindestens 50 Cent für die angefangene Viertelstunde zahlt. Wer nur kurz parken will, ist auf dem Eichplatz besser dran als in einem Parkhaus.
Die neue Gebührenstruktur sorgt damit für viel mehr kurze Parkaufenthalte, die sich dann in weniger Einnahmen niederschlagen, während die Nutzer mit längeren Parkzeiten eher die privaten Parkhäuser nutzen. Deren Betreiber dürften sich über mehr Einnahmen freuen.