Die Thüringer Haushaltsplanung für die nächsten Jahre nimmt Formen an. Die gute Nachricht dabei: man möchte zukünftig fest Schulden abbauen. Schlecht dagegen: so wie man es darstellt, suggiert man eine deutlich schnelleren Abbau, als eigentlich tatsächlich geplant. Das offizielle Diagramm aus den Unterlagen von Finanzministerin Heike Taubert sieht wie folgt aus:
Das sieht an sich ganz gut aus, wenn man den Trend weiter führt, dürften man in wenigen Jahren bei Null angekommen sein. Schulden also weg?
Leider nicht ganz, denn im Diagramm setzt man die Nullinie nicht bei Null, sondern bei 15,4 Milliarden Euro. Das führt nicht nur dazu, dass die Unterschiede zwischen den Balken größer erscheinen, als sie eigentlich sind, sondern auch dazu, dass Null eben nicht null Schulden heißt, sondern immer noch 15,4 Milliarden Euro Schulden. Ein ehrliches Diagramm würde so aussehen:
Das macht natürlich deutlich weniger her und man erkennt den Schuldenabbau auch nur bei genauem Hinschauen. Solche Tricks wurden im Buch „Lügen mit Statistik“ schon länger aufgedeckt und sollten eigentlich nicht mehr angewendet werden.