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Corona Tagebuch 25.03.2020 – ÖPNV im Corona Takt

Gestern hat der Jenaer Nahverkehr sehr kurzfristig angekündigt, dass man die Takte auf allen Linien sehr deutlich erhöht. Es fahren also weniger Busse und Bahnen, der ATakt liegt jetzt bei 30 Minuten bis 60 Minuten. Auf Linie 1 wurde es teilweise auch wieder etas gelockert, prinzipiell muss man nun aber länger auf den ÖPNV warten. Das ist besonders im Berufsverkehr ein Problem. Es fahren zwar weniger Menschen in die Stadt, aber dennoch genug um die wenigen Busse und Bahnen zu Stoßzeiten zu überlasten. Es ist dann für die Mitfahrenden kaum möglich den Sicherheitsabstand von 1,50 Metern einzuhalten. Die Entscheidung des ÖPN könnte sich also als kontraproduktiv erweisen.

Auch die Begründung ist eher vage. In der Meldung dazu schreibt der Jenaer Nahverkehr von den geltenen Allgemeinverfügungen, auf Nachfrage geht es dann wohl doch eher um Engpässe beim Personal. Der Kundendienst schreibt in einer Antwort:

Wir sind wie alle in der Bevölkerung von starken Beeinträchtigungen geprägt. Daher mussten wir entsprechende Maßnahmen ergreifen, um auch in den kommenden Wochen einen stabilen – wenn auch sehr eingeschränkten – Nahverkehr anbieten zu können. Bei der Zahl der von Corona betroffenen Menschen und entsprechenden Quarantänemaßnahmen werden wir unser bisher gefahrenes Angebot nicht mehr aufrechterhalten können.

Für Kunden des Jenaer Nahverkehrs bleibt aktuell also nur die Wahl zwischen eventuell vollen Bussen und Bahnen (nicht gut) oder Alternativen, so man denn welche hat.

Jena hat angefangen, die Statistiken etwas auszweiten. Aktueller Stand heute gibt es 99 Infizierte. Dazu wird nun zum erste Mal die Zahl der Genesenen aufgeführt (5) und auch die Zahl der sationären Corona-Fälle (7).

Eine gute Nachricht: Der FCC hat heute angefangen, Bestellungen für Risiko-Gruppen auszuliefern. Wer auch betroffen ist, kann über die Hotline Einkäufe bestellen und auch Besorgungen beauftragen. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe solcher Initativen in der Stadt und auch die Fußballer sind jetzt hier sehr aktiv.

In der Stadt wird immer noch diskutiert, ob der Todesfall nun eine Corona-Toter ist oder ein Toter, der nur Corona hatte. Ich halte das für wenig zielführend, denn ob nun Corona selbst die Todesursache ist oder die Infektion den Körper so sehr schwächt, dass andere Krankheiten und Erkrankungen tödlich werden macht an sich keinen Unterschied. Es sind beides Szenarien, die es zu vermeiden gilt.


Warum ein Corona Tagebuch?

Wir erleben derzeit eine absolute Ausnahmesituation (die sich hoffentlich nicht so schnell wiederholen wird) und es gibt täglich eine ganze Reihe von Einschnitten und Änderungen, die sich bis zur sehr privaten Ebene durchziehen. Es kann daher sehr hilfreich sein, zu dokumentieren, was gemacht wurde und welche Maßnahmen ergrifen wurden um später zu wissen, was sich durch die Corona Krise verändert hat. Daher dieses Tagebuch als Form der Dokumentation.

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